Ratingagentur sagt überdurchschnittlichen Büromietenanstieg bis 2022 voraus | Immobilienbüro Gottschalk berät
Im Ranking der 20 wichtigsten Vergleichsmärkte für Büroimmobilien wird für Berlin der höchste Anstieg von etwa 3,5% erwartet. Die Ratingagentur Scope bewertet Berlin noch vor Madrid mit 3,4% pro Jahr. In Gegenüberstellung zur Prognose aus 2017 hat die Bundeshauptstadt um 1% verloren und gehört zu den zwölf Standorten, für die das Ranking gesenkt wurde.
Trotz steigender Büromieten unverkennbare Dynamik in Berlin
Das Hauptaugenmerk richtet sich auf die Steigerung von Büroarbeitsplätzen. Hier schneidet Berlin unter allen deutschen Büroimmobilienmärkten weiterhin mit der besten Dynamik ab. Die Analysten von Scope haben einen Büroarbeitsplatzanstieg von 4,5% im Jahr für Berlin ermittelt. Damit liegt die Hauptstadt vor München mit circa 3% und der Bankenmetropole Frankfurt, der Hansestadt Hamburg und Düsseldorf mit nur 2%. In perspektivscher Betrachtung geht die Ratingagentur von einer weiter ansteigenden Dynamik aus. Berlin gehört zu den Top 5 der europäischen Städte, die sich mit dem größten Beschäftigungswachstum performen. Zu diesem Ergebnis sind die Analysten des Savills IM Dynamic Cities Index in ihrem aktuellen Ergebnis gelangt. Eine positive Begleiterscheinung des Beschäftigungswachstums ist die dynamische Senkung von Leerständen. Während in Berlin in 2006 noch über 9% Leerstand verfügte, zeigt die aktuelle Bewertung lediglich 2,5% auf. Damit sichert sich die Metropole den niedrigsten Wert unter 20 analysierten Büroimmobilienmärkten.
Nachfrage nach modernen Büroflächen größer als das Angebot
Im Rahmen der Büromarktanalyse ist Scope auf die Kohärenz zwischen Angebot und Nachfrage gestoßen. Der Bedarf an neuen, modernen Büroflächen steigt. Dem gegenüber steht eine viel zu geringe Performance im Neubau. Zukunftsperspektivisch betrachtet, benötigt die Stadt Berlin neben modernem Wohnraum auch ein größeres Kontingent an neu erbauten Büroflächen. Auch wenn von einer nachlassenden Dynamik die Rede ist und eine Herabstufung der Prognose von 4,4 auf 3,4% erfolgte, führt Berlin den Büroimmobilienmarkt an und weist deutliche Disharmonien in der Differenz aus Angebot und Nachfrage auf. Der Mangel an großen, hellen und modernen Büroflächen kann als Grund für die Rankingrückstufung in Frage kommen. Denn wenn die Suche nach adäquaten Gewerberäumlichkeiten erfolglos bleibt, orientieren sich auf Berlin fokussierte Unternehmen um. Fakt ist, dass die Hauptstadt auch in den kommenden Jahren mit einem Beschäftigungswachstum rechnen kann. Dieser positive Trend braucht Unterstützung, die in erster Linie durch die Schaffung geeigneter Räumlichkeiten geboten wird.
Die Entstehung neuer Industriegebiete und Büroflächen über den Dächern der Stadt kommen als kreative Lösung der Problematik in Frage. Jetzt müssen die Städteplaner vorausschauend handeln.