In den Metropolen-Speckgürteln wird erschwinglicher Wohnraum knapper

19 Jun. 19

Eigenheimbesitzer um Berlin pendeln am kürzesten - noch!

Wir ziehen, spätestens wenn Kinder da sind, raus ins Grüne. Dort haben wir mehr Platz und Lebensqualität. Dann pendeln wir eben, preiswerter ist es allemal. So oder ähnlich waren bisher die Pläne vieler jüngerer Paare, die in der Großstadt arbeiten. Doch diese Rechnung geht neuerdings immer häufiger nicht auf. Mancherorts sind die Immobilienpreise im Speckgürtel inzwischen sogar höher als in der Großstadt selbst: im Fall des üblichen Verdächtigen München zum Beispiel, wie einer aktuellen Studie der IW Consult und IfD Allensbach zu entnehmen ist. Das Immobilienbüro Gottschalk hat die relevantesten Ergebnisse für Sie zusammengefasst. Für in Berlin Berufstätige interessant: Sie haben noch immer den kürzesten Weg als Pendler zwischen bezahlbarem Wohnraum im Umland und Großstadtzentrum.


Was ist eine erschwingliche Immobilie?

Aus den Daten der bundesweiten Immobilienkäufe im Jahr 2018 errechneten die Studienautoren folgenden Durchschnitt, der den Schwellenwert für "erschwinglich" definiert: 264.000 Euro. Dafür erwarben Käufer im Mittel 111 Quadratmeter. 
Im Landkreis München erhält man dafür gerade mal 35 Quadratmeter, in München Stadt 39. In Berlin sind es 77 Quadratmeter, im Barnimer Landkreis überdurchschnittliche 162.

Wie weit sind zukünftige Pendler bereit zu fahren?

Mieter, die einen Immobilienkauf planen, wurden 2019 befragt, welche Distanz zwischen Wohnort und Arbeitsplatz sie tolerieren würden. Ergebnis: Für die meisten (47 %) sind 30 Kilometer die Schmerzgrenze, Tendenz steigend. 31 Prozent würden maximal 15 Kilometer fahren. Innerhalb eines Radius von 30 km sind demnach fast 80% der Pendelbereiten zu verorten. Nur 3 Prozent nehmen auch mehr als 50 Kilometer in Kauf.

Wieviel erschwingliche Wohnfläche ist im Toleranzbereich zu haben und wie weit müssen Großstädter letztlich dafür pendeln?

Für 264.000 Euro kaufen Sie im 30-Kilometer-Radius um die bundesdeutschen Metropolen 90 Quadratmeter. 
Berliner fahren für diesen Preis und eine 90-qm-Mindestfläche 15 Kilometer vom Stadtzentrum aus, die kürzeste Distanz im Vergleich zu allen anderen Großstädtern. Der Frankfurter legt 17 km zurück, ein Hamburger 18. Münchner müssen hierfür schon wesentlich weiter pendeln: über 70 Kilometer sind es!
Ähnliches ist in der Stuttgarter Umgebung zu beobachten.

Wie sieht es mit Abweichungen, Schnäppchenvierteln und -vororten aus?

Es gibt innerhalb Berlins für die 264.000 Euro durchaus auch größere Immobilien in weniger als 15 km Innenstadt-Entfernung: in Neu-Hohenschönhausen, Hellersdorf, Bohnsdorf und Siemensstadt zum Beispiel. 
In Köln und Düsseldorf findet man bisweilen sogar wesentlich großzügigeren Wohnraum als 90 Quadratmeter. Auch i Leverkusen etwa, im Rhein-Erft-Kreis oder Duisburg-Süd. Insgesamt sind die Ruhrgebietsbewohner besser dran als der Schnitt.
Entspannter ist die Situation auch um die ostdeutschen Metropolen herum: Im florierenden Dresden werden die besagten 264.000 Euro für im Mittel 124 Quadratmeter, außerhalb sogar für um die 200 Quadratmeter verlangt, dann jedoch schon in ca. 60 Kilometern Entfernung.

Das preiswerte Stadtrandidyll wird demnach rarer. Insbesondere wer keine 50 km im alltäglichen Rush-Hour-Stau stecken möchte, wird es schwerer haben, seinen Wohntraum im Grünen zum günstigen Preis zu verwirklichen. Aber Ihr Immobilienbüro Gottschalk kann bestätigen: noch ist es möglich!

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