Klein aber fein - Der Trend geht zurück zu kleinem Wohnraum

20 Nov. 18

Die Wohnungsnot ist in Deutschland zunehmend stärker spürbar. Auf der Suche nach geeignetem Wohnraum müssen immer mehr Menschen drastische Abstriche machen.

Auch dem Immobilienbüro Gottschalk bleibt diese Entwicklung nicht verborgen. Noch vor einigen Jahren konnte der Wohnraum gar nicht üppig genug ausfallen. Derzeit ist zu beobachten, dass sich der Trend wieder zu kleineren Appartements entwickelt. Entgegen der Vermutung, die Menschen würden ihre Vorlieben ändern, sind jedoch übertrieben hohe Mieten in den Metropolen die Ursache für den Wandel.


Insbesondere Normalverdiener müssen in den Metropolregionen den Traum von Eigenheim bzw. jeder Menge Wohnraum aufgeben. Nur im ländlichen Raum kann heute noch mit bezahlbaren Wohnflächen gerechnet werden. In Köln ist beispielsweise eine 60-Quadratmeter-Wohnung für 1.150 Euro erhältlich. In der bayerischen Landeshauptstadt München kosten 38 Quadratmeter stolze 1.100 Euro.

Michael Voigtländer, Immobilienexperte bei Kölner Institut der deutschen Wirtschaft, erklärte hierzu, dass Menschen bei der Anzahl der verfügbaren Quadratmeter sparen. Vor ein paar Jahren hätten sich noch Menschen für eine größere statt einer kleineren Wohnung ausgesprochen.

Die Landflucht ist ein großes Problem

An der aktuellen Entwicklung sind die Deutschen allerdings keineswegs unschuldig. Durch die Flucht vom Land in die meist nächstgelegenen großen Städte platzen diese aus allen Nähten. Thomas Bauer, Vizepräsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie, erläuterte in diesem Zusammenhang, dass mehr Menschen zurück aufs Land ziehen sollten, um der Wohnungsnot entgegenzuwirken.


Das statistische Bundesamt veröffentlichte Zahlen, aus denen klar hervorgeht, dass die verfügbare Wohnfläche pro Bundesbürger seit dem Beginn des neuen Jahrtausends stetig gewachsen ist. 1999 entfielen 39 Quadratmeter auf jeden Bürger. Im Jahr 2009 waren es knapp 45 Quadratmeter pro Kopf. Im vergangenen Jahr hatte jeder Bundesbürger eine Wohnfläche von durchschnittlich 46,5 Quadratmeter zur Verfügung.

Unternehmen reagieren auf die vorherrschende Wohnungsnot

Viele Unternehmen, wie zum Beispiel das Bochumer Wohnungsbauunternehmen Vonovia, reagieren mittlerweile auf den "dramatischen" Wohnungsnotstand in deutschen Metropolen und bieten vermehrt kleinere Wohnungen an. Dabei sorgen sie dafür, dass der Wohnraum selbst optisch größer wirkt. Bodentiefe Fenster sowie kleiner geplante Schlafzimmer und Flure sollen hierbei ihren Beitrag leisten.