Wohnungsneubau: Ziel der Bundesregierung wird nicht erreicht

05 Feb. 19

Das Immobilienbüro Gottschalk in Oranienburg informiert: Bundesregierung verfehlt gesteckte Ziele beim Wohnungsneubau wohl deutlich

Die Bundesregierung hatte sich für die aktuelle Legislaturperiode selbst das Ziel gesteckt, die notwendigen Anreize für den Neubau von bundesweit insgesamt 1,5 Millionen Wohnungen zu schaffen. Allerdings zeichnet sich mittlerweile immer deutlicher ab, dass dieses Ziel wohl nicht mehr zu schaffen sein wird. Vertreter der Immobilienwirtschaft sparen derweil nicht mit Kritik an den gesetzten Maßnahmen der Politik, die sie für schlichtweg ineffektiv bis fehlgeleitet halten.


Steigende Mieten und höhere Kaufpreise für Wohnungseigentum - diese Entwicklung sorgt nicht selten für Frustration, wenn Wohnungssuchende ihr neues Zuhause finden wollen. Beim Immobilienbüro Gottschalk geht man allerdings davon aus, dass sich die Preise wohl auch auf absehbare Zeit nicht deutlich abschwächen dürften. Somit können auch auf relativ hohem Preisniveau immer noch Investitionen in qualitativ hochwertige Objekte gerechtfertigt sein. Zwar hatte die Bundesregierung eine Offensive angekündigt, um dem Preisdruck am Wohnungsmarkt etwas entgegen zu setzen. Die hierfür gewählten Maßnahmen erwiesen sich aber bislang als unzureichend und wenig effektiv. Diverse Kenner der Branche weisen ohnehin schon längere Zeit darauf hin, dass sie bestimmte Markteingriffe politischer Art mitunter sogar als kontraproduktiv für das Ziel einer Abschwächung der Preisspirale am Wohnungsmarkt halten.

Setzt die Bundesregierung falsche Signale für die Immobilienwirtschaft?

Eigentlich hätten in der aktuellen Legislaturperiode nach dem Wunsch der Bundesregierung rund 1,5 Millionen neue Wohnungen entstehen sollen, um Druck aus der preislich angespannten Lage am Markt zu nehmen. In einem Interview mit der WirtschaftsWoche äußerte sich Andreas Mattner als Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) äußerst skeptisch zu der Frage, ob dieses Ziel noch erreichbar sei. Er geht davon aus, dass die aktuellen Neubauzahlen wohl nurmehr auf max. 1,2 Millionen Neuwohnungen hoffen lassen, womit die Zielmarke um etwa 20 % unterschritten werden dürfte. Die derzeitige Auslastung der Baubranche dürfte aber längst nicht alleine für diese niedrigen Zubauzahlen sein. Mattner sieht die Schuld bei der Politik, die mit politischen Markteingriffen wie der Abschaffung der Modernisierungsumlage sowie der Verschärfung des Mietrechts für Verunsicherung bei vielen Investoren gesorgt habe. Negativ wirke sich in dieser Hinsicht laut Mattner auch die aktuelle Diskussion um die Grundsteuer aus.

Immobilienbranche fordert schnellere Verfahren und wirkliche Anreize für den Wohnungsbau

ZIA-Präsident Mattner befürchtet, dass es unter den heutigen Voraussetzungen in den nächsten Jahren zu einem Rückgang der Anzahl der neu gebauten Wohnungen von derzeit 300.000 Einheiten pro Jahr kommen könnte, während eigentlich mindestens 375.000 Einheiten gebraucht würden. Er fordert von der Politik nicht nur ein möglichst einfaches und transparentes Modell für die Reform der Grundsteuer, sondern auch eine "wirkliche Bauoffensive" für das Jahr 2019: Diese müsse laut dem ZIA-Präsidenten Anreize wie die steuerliche Abschreibung von Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung schaffen, aber auch ein einfacheres Baurecht sowie die Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren umsetzen.