Sozialer Wohnungsbau

03 Mai. 21

In Zeiten der Hochkonjunktur wurde der soziale Wohnungsbau vernachlässigt, womöglich ist die Regierung von abnehmendem Bedarf ausgegangen. Von der wirtschaftlich guten Lage konnten jedoch nicht alle Bundesbürger profitieren. Viele wurden abgehängt, sind finanziell schlechter gestellt und benötigen dringend bezahlbaren Wohnraum.

 

Der Bestand an Sozialwohnungen hat jedoch dramatisch abgenommen, unter anderem aufgrund der fehlenden Förderung. In der Gegenwart sind keine diesbezüglichen Anstrengungen seitens der Regierung zu erwarten. Indes werden wertvolle Ressourcen in ländlichen Gebieten nicht genutzt, weil Anreize und Infrastruktur fehlen.

 

Sparen statt ausgeben

 

Zur Eindämmung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid19-Krise wird die Regierung sich in historischer Höhe verschulden. Zudem wird an allen Ecken und Enden gespart.

Für den sozialen Wohnungsbau ist zumindest mittelfristig kein Geld vorhanden. Die derzeitige Förderung von einer Milliarde Euro jährlich wird zwar bestehen bleiben. Fraglich ist jedoch, ob die von vielen gewünschte Erhöhung realisiert werden kann.

 

Bundesländer unterschiedlich effizient beim sozialen Wohnungsbau

 

Zu Beginn seiner Amtszeit setzte Bauminister Seehofer eine 5 Milliarden Euro umfassende Förderung für den sozialen Wohnungsbau der Länder durch. Dazu musste sogar das Grundgesetz abgeändert werden. Die für eine Legislaturperiode geltende Fördermaßnahme zeigt mittlerweile, dass nicht jedes Bundesland die verfügbaren Mittel bestmöglich genutzt hat.

 

Alternativen zur Förderung?

 

Vermutlich wird der historisch hoch verschuldete Staat künftig keine Erhöhung der Förderung des sozialen Wohnungsbaus beschließen. Eine Alternative zur Förderung gibt es wahrscheinlich nicht, denn anderweitige Eingriffe in den Markt führen meist zu schädlichen Verwerfungen. Die bezahlbare Wohnung wird vor allem in Ballungszentren zum raren Gut, welches keiner ohne zwingende Gründe wieder hergibt.

 

Ein Ende der Landflucht in Sicht?

 

Bisher zog es junge Leute und Familien in die Städte, weil dort attraktive Arbeitsmarkt-Chancen gegeben waren. Was aber nützt ein gut bezahlter Job, wenn das meiste Geld für die Wohnung verwendet werden muss?

 

Wesentlich sinnvoller wären staatliche Maßnahmen in ländlichen Regionen. Dort gibt es zahlreiche ungenutzte Objekte und leer stehende Gebäude. Gerade die zunehmende Attraktivität des heimischen Büros ist eine Chance zur Umkehr der bislang stattfindenden Landflucht.

 

Damit die Tendenz zur Stadt ein Ende findet, muss vom Staat dezentralisierend gedacht und Geld in die ländliche Infrastruktur investiert werden. Das Leben auf dem Land ist eine sinnvolle Alternative zur Großstadt, wenn die Regierung mit den richtigen Maßnahmen die wirtschaftliche Attraktivität fördert.

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